Tauchlocations

Hemmoor August 2022_Teil 1

Anfang August hatten wir zu viert eine Hütte am Kreidesee Hemmoor gemietet. Also ging es am Montagmorgen bei bestem Sommerwetter auf nach Hemmoor bei Cuxhafen. Der See ist ein alter Kreidetagebau der nach Aufgabe sofort als Tauchsee genutzt wurde. Am Eingang zum Gelände befindet sich dann auch die gut geführte Tauchbasis wo neben Pressluft 200/300bar auch Nitrox und Trimix angeboten wird. Eins vorweg…der See ist bis zu 60m tief und unterhalb der Sprungschicht auch durchweg sehr kühle 5-8°C warm. Daher empfiehlt sich eigentlich nur ein Trockentauchanzug mit entsprechend dickem Unterzieher. Rund um den See gibt es diverse Einstiege die alle sogenannte Aufrödeltische haben an die man zum Großteil direkt mit dem Auto fahren kann. Man muss also nicht seine schwere Ausrüstung 100m weit schleppen. Der Einstieg 1 ist sehr nett um einen ersten Eindruck vom Ambiente unter Wasser zu bekommen. Man taucht ganz sachte entlang der alten LKW Strasse ab um dann nach ca. 100m links durch eine sehr grosse ertwa 20m lange Röhre zu tauchen. An deren offenem Ende befinden wir uns auch gleich ein Stück ausserhalb der Abbruchkante des ehemaligen Tagebaus. Unter uns ein gähnender Abgrund der bis hin zu ca. 35-40m steil abfällt…vor uns Blauwasser…ein echtes Erlebnis wenn man hier zum ersten Mal taucht. Ach, und gleich ein Wort zur Sichtweite….diese ist überwältigend für einen Süsswassersee…..geschätzte 20-30m. Nun muss man sich entscheiden, geradewegs abwärts auf 35m zu einer alten Betonbombe und dann linke Schulter Abbruchkante langsam wieder aufwärts; oder doch gleich an der Abbruchkante entlang bei 15-20m dicht über den Unterwasserwiesen. Hier begegnet man oft großen Regenbogenforellen, ebensolchen Seesaiblingen und selbst Lachsen in Größen von 30 bis 60cm. Diese Fische sind wohl aus der ehemaligen Fischzucht ausgebüchst und vermehren sich prächtig. Tauchen wir also weiter über den Wiesen, geniessen die Ausblicke nach Links zum Ufer, dann entdecken wir die Überreste der ehemaligen Industrieanlagen der Grube…LKW´s, Transportbänder, Treppen und diverse andere Gerätschaften. Immer weiter, sollte der Luftvorrat noch reichen geht es dann auf 10m Tiefe bis man im Blauwasser eine schwebende kanariengelbe 2-motorige Piper entdeckt…der Flieger der “Hermmoor-Airline”. Eine nette Idee und schön anzusehen….besonders der Pilot in der Kabine, in Uniform als Skelett. Damit nicht genug…auf der Rückbank sitzt der Co-Pilot, ebenfalls in Uniform und zwei Fässern radioaktivem Müll in den Armen. Jetzt sollte bei jedem der Zeitpunkt gekommen sein an den Ausstieg zu denken. Dies kann bei Bedarf ganz bequem am Einstieg 0 stattfinden der sich in etwa 50m Entfernung vom Einstieg 1 befindet. Damit wäre ein erster schöner und langer Tauchgang zu Ende. Und nie vergessen die Unterwasser Kamera bereit zu halten…es gibt Unmengen an Motiven.